I. Der Mensch unterliegt Gesetzmäßigkeiten
So sehr man es sich auch manchmal wünscht, dass es nicht so wäre, wir unterliegen den Gesetzmäßigkeiten unseres Universums. Aus dieser Erkenntnis leiten sich eine Reihe von Dingen ab. Wenn wir uns Dinge wünschen, ist es uns nur möglich diese Dinge zu erreichen, wenn sie innerhalb unserer Möglichkeiten liegen. Diese Gesetzmäßigkeiten gelten sowohl für unseren Körper, als auch für unsere Psyche. Beides ist ein Erbe unseres langen Evolutionsprozesses. Wie genau dieses Erbe aussieht, können wir teilweise nur erahnen, teilweise wissen wir es relaltiv genau.
Die Gesetzmäßikeiten für unseren Körper bedeuten, dass wir den Gegebenheiten Rechnung tragen müssen. Wenn unser Körper sich an die relativ hohen Belastungen unserer Vorzeit angepasst hat, dann ist es sinnvoll, ihn angemessen zu belasten. Da durch unsere technisierte Welt das nicht automatisch geschieht, haben wir mehrere Möglichkeiten: wir tun nichts und müssen mit dem vorzeitigen Verschleiß unseres Körpers leben, oder wir belasten uns künstlich, z. B. durch Sport. Hierdurch ist es möglich ein langes, leistungsfähiges und vor allem gesundes Leben mit hoher Lebensqualität zu führen. Als angenehmen Nebeneffekt stellt man fest, dass Sport außerdem Spaß macht und damit ebenfalls nicht unerheblich zum Glück beiträgt.
Unsere Psyche hat ebenso gewisse Gesetzmäßigkeiten. Es gibt einen nicht wirklich lösbaren Konflikt, der uns für den Rest unseres Leben beschäfttigt. Wenn es doch keine endgültige Lösung gibt, so gibt es doch immer wieder funktionierende Kompromisse. Ein gefundener Kompromiss ist nur von kurzer Gültigkeit und muss immer wieder austariert werden.
Die Rede ist von unserem ewigen Wunsch nach Individualität und unserem nicht weniger ewigen Wunsch von Gemeinsamkeit. Unsere Individuationstendenz stößt immer wieder an die Grenzen “der Anderen”. Wir sind genetisch soziale Wesen. Wir haben aber auch das Bedürfnis, uns möglichst frei zu entwickeln. “Die Anderen” zwingen uns manchmal ihren Willen auf; es wurden Gesetze geschaffen, um “die Anderen” vor uns zu schützen, usw.
Dieser immerwährende Widerspruch bleibt.
|